Mein Flieger startete pünktlich um 12:05 vom Flughafen Wien. Nach ungefähr 17h Flug plus einige Stunden hin und her, bin ich schließlich im Hotel angekommen – und wirklich sehr müde.

Im Flieger konnte ich nicht schlafen und nun war es bereits Nachmittag. (15:00) 
Daher entschloss ich mich nach einer wohlverdienten Dusche einfach meine Nachbarschaft zu erkunden (Akasaka Tokyo). Ich bin in einem Businessviertel untergekommen und es sind fast nur Japaner in Anzügen zu sehen – ab und zu verirren sich auch ein paar Touristen hierher. 
 Zum Abendessen holte ich mir ein paar Snacks von einem Konbini-Markt.
 Erster Eindruck: Japan und seine Bewohner sind unglaublich freundlich und hilfsbereit – aber niemand spricht Englisch. Gott sei Dank gibt es Google Maps und Google Lens (translate). 
 Ich als geografisches Genie (nicht) hätte mich sonst sofort verlaufen – wobei ich ehrlicherweise ab Tag zwei nur noch die Route anschauen musste – die Ubahn-Stationen sind super übersichtlich und man muss nur wissen welche Line und welche Station man braucht. (Durchsagen sind schön verständlich auf Englisch) 
Das Bild anbei ist übrigens der Blick aus meinem Fenster.
Dienstag 26. März 2024

 

 

Tag 2 startete und ich stellte fest, dass ich mich ständig verbeugte, tausend mal Danke und Entschuldigung sagte und immer lächelte – einfach weil die Japaner es auch so machen. 
 Japaner essen zum Frühstück, das was es bei uns zum Mittagessen gibt und ich bin dankbar, dass es bei mir im Hotel auch Brötchen, Marmelade und Cornflakes gibt. Bevor ich los in die Stadt bin, musste ich noch ein paar Erledigungen machen und dann besuchte ich ein sehr süßes Teehaus, das ich am Vortag entdeckt habe. Dort ging ich an meine Tagesplanung und teilte mir Sightseeing ein, buchte Tickets und plante natürlich auch wann und wie ich arbeiten wollte. Die ersten Skizzen sind bereits entstanden und ich entschloss daher die Großstadt erstmal auf mich wirken zu lassen. 
 Also ging es gleich mal ab nach Shibuya – ja zu der Shibuya-Kreuzung. 
 Dort angekommen beobachtete ich den Troubel und bin dann in den nächsten Shopping-Tower. Tatsächlich weil sich im 9. Stock eine Galerie befindet (die natürlich gerade geschlossen war). Dafür bin ich ein Marionettenmuseum gestolpert, das einen japanischen Epos darstellte – die Verarbietung der Marionetten fand ich sehr schön und beeindruckend. 
 Die Aussicht vom 10 Stock war toll und ich habe mir dann noch einen Kaffee mit typisch japanischem Dessert aus Esskastanien geholt. 
 Nächster Stopp war das Pokemon Center in Shibuya sowie der Nintendo Store und all diese Fanshops rundherum. (die waren alle in der gleichen Etage) – ja gesehen hab ich es aber den Hype darum verstehe ich nicht. 
 Danach bin ich noch ein bisschen rumgewandert und habe Hachiko besucht. 

Hachiko war ein Akita-Hund, der in Japan bis heute als der Inbegriff von Treue gilt. Sein Besitzer war Professor an einer Universität und Hachiko holte ihn jeden Tag nach der Arbeit vom Bahnhof ab – bis zum Tod des Professors. Danach kam er zu Verwandten aber riss dort aus, um weiterhin täglich zur festen Zeit auf seinen verstorbenen Herren zu warten. Schließlich übernahm der frühere Gärtner des Professors die Pflege für Hachiko. Später bekam er sogar eine eigene Ruhemöglichkeit am Bahnhof. Berühmt würde er durch einen Studenten des Professors, der ihn wiedererkannte und feststellte, dass er einer von nur noch 30 lebenden, reinrassigen Akitahunden war. Er beschäftigte sich mit Hachikos Geschichte und schrieb mehrere Veröffentlichungen über ihn. 

Nach Shibuya bin ich dann wieder zurück zum Hotel und dann in eine Ramenbar, die ich am Vortag entdeckt habe. Und ich muss sagen – die Portionen sind riesig. Aufessen konnte ich das nicht aber es war sehr gut. Danach bin ich wieder zurück ins Hotel und habe mich mit einer Tasse Tee an die gearbeitet, Skizzen gezeichnet, konzipiert und natürlich auch meinen Blogbeitrag verfasst. 

Mittwoch | 27. März 2024 

So wirklich will mein Biorhythmus noch nicht. Frühstück ist nach wie vor schwierig (mein Körper meint es ist Mitternacht und daher keine Essenszeit). Trotzdem habe ich mir Cornflakes und Brötchen genehmigt - bis zum Mittagessen dauerte es ja noch. Und Danke der Unterkunft - der Kaffee ist gut. 

Ebenfalls bin ich dankbar, dass ich sehr bequeme Turnschuhe mithabe - eigentlich Laufschuhe. Denn ich gehe sehr viel. Alle Erledigungen sind hier in Gehreichweite und auch bei Sightseeing bin ich viel zu Fuß unterwegs - da bin ich heute Vormittag übrigens zum Tokiotower gestartet. 
Am Weg dorthin fand ich es spannend, dass wirklich viele Japaner in der U-Bahn schlafen. (09:00 Vormittag) - ich vermute, dass das auf die schlechte Work-Life-Balance hier zurückzuführen ist und diese busy bees wohl schon seit den frühen Morgenstunden oder Nachtstunden unterwegs sind. 
Es war heute zwar nicht sonnig aber das Panorama von der Aussichtsplattform des Tokiotowers beindruckt trotzdem. 

Danach bin ich direkt zu PlanetLab (einer Kunstinstallation) und einem meiner persönlichen Highlights. Am besten hat mir tatsächlich das Wasserelement mit den Koifisch-Lichtprojektionen gefallen - aber auch der Blumenraum (Liebling aller Instagrammer) war atemberaubend schön. (Wieso gibt es sowas bei uns nicht öfters?) 

Da ich schon in der Hafengegend war, wollte ich den Toyosu-Fischmarkt besuchen - hier war aber leider schon alles dicht. Offen waren noch die Restaurants mit den Produkten vom Markt und dort hab ich mir eine Sushibowl genehmigt. Ja es war so gut wie man es erwartet.
Danach bin ich noch übetr Toyosu Senkyaku Banrai gestolpert - wie ich es bezeichnen würde eine Essensmeile. Ich dachte mir ich kaufe mir Wagashi (eine Art Konfekt aus Bohnenpaste) und habe herausgefunden warum die Japaner so dünn sind. Die Süßigkeiten sind wirklich nicht gut - und ich habe an Tag drei wirklich schon einiges probiert. 

Was ich wirklich schräg bzw. lustig finde ist, dass so viele Menschen im Anzug joggen um schneller zu sein - das sieht echt nicht vorteilhaft aus.
Übrigens man hört überall Musik - in der U-Bahn. auf der Straße. von Lastwägen (die gefallen mir besonders gut). Die U-Bahntüren schließen sich übrigens, wenn eine Melodie zu Ende gespielt wurde. Und die Souvenirshops gehen über Etagen. (sowas hab ich tatsächlich noch nie gesehen) 

Mein Highlight sind trotzdem die Toiletten. Klingt komisch aber das Klischee bestätigt sich - öffentliche Toiletten in Japan sind ein Erlebnis für sich. Sauber, ordentlich und vor allem der beheizte Toilettensitz - den werde ich vermissen. 

Nach einem geschäftigen Nachmittag bin ich wieder ins Hotel - arbeiten, zeichnen, skizzieren und wie ihr wisst, Blog schreiben. Und entweder hatte ich Pech oder Takoyaki schmeckt wirklich nicht gut. (oder ist es das Jetlag?) Ich hab mich so darauf gefreut und es hat mir einfach nicht geschmeckt - ich werd das wo anders nochmal probieren und hoffen, dass es am Lokal lag. 
Donnerstag | 28.03.2024 

Der Tag hat gestartet und ich habe zum ersten Mal das japanische Frühstück ausprobiert - Algen, eingelegtes Gemüse, Fisch uvm. Tatsächlich alles sehr gut und dank des Frühstückbuffets konnte ich immer zuerst kleine Portionen probieren. 
Da es am Vormittag aus Eimern gegossen hat, habe ich ein paar Dinge abgearbeitet, skizziert und überlegt wie ich meine Gedanken in Form bringe. Auch wenn ich in Tokyo noch viel unterwegs bin, konzipiere und skizziere ich laufend und versuche meine Eindrücke und Gedanken zu verbildlichen. 
Mein Arbeitsthema ist ja doch etwas tiefergreifend und dementsprechend möchte ich mich im Blog eher auf meine allgemeinen Eindrücke von Japan fokussieren. Eine detaillierte Ausführung über meine künstlerischen Arbeiten werde ich zusätzlich in einem Folder veröffentlichen - dieser wird auch in gedruckter Form erhältlich sein. 
Den Nachmittag habe ich genutzt um Yanaka Ginza zu erkunden. Diese hat auch den Zunamen "die Stadt der Katzen" und man findet viele Hinweise darauf, dass Katzen in in diesem Stadtteil ganz besonders und in Japan allgemein sehr beliebt sind. 
Angeblich gibt es dort auch jede Menge Streetfood - nachdem ich aber den Markt in Toyosu gesehen habe, sind meine Ansprüche wohl zu hoch und ich würde Yanaka Ginza nicht aufgrund seiner Kulinarik empfehlen - die Atmosphäre ist aber toll auch wenn ich mich etwas komisch gefühlt habe, da ich irgendwie der einzige Tourist war, der durch das Viertel gewandert ist. 
Da ich schon vor Ort war hab ich noch einige Kunstgalerien besucht und bin auch bei der Universität von Tokio vorbeigekommen. Besonders gut gefallen hat mir das Yayoi Museum mit den Illustrationen aus Mangas und historischen Zeichnungen und Aquarellen. 
Schließlich bin ich zurück nach Akasaka und hab mir ein paar Gyoza gegönnt (fantastisch) und den Konbini-Markt geplündert. Und ja Sushi ist wunderbar in Japan. 
29.03.2024 | Freitag

Heute mal alles in Ruhe - oder so hab ich mir das vorgestellt. 
Aber gestern hat sich noch ein alter Schulkollege gemeldet und nach kurzem hin und her haben wir beschlossen uns zum Mittagessen zu treffen. Lustigerweise hat er genau für das dieses Wochenende einen Ausflug mit seiner Freundin nach Tokyo geplant. 
Also bin ich wieder früh aufgestanden, damit ich am Vormittag noch das National Art Museum und Shopping in Harajuku erleben kann - kontrastreicher hätte der Tag wohl nicht sein können. 
Ich war der erste Gast im National Art Center und hatte die Ausstellung anfangs für mich allein. Die Luft von Ölfarbe, die Ruhe, große Wände und wirklich beeindruckende Bilder - besser hätte der Tag wohl nicht starten können. (daher so viele Bilder von japanischen Künstlerinnen und Künstlern) 
Dann habe ich meinen alten Schulkollegen, seine Freundin und ein paar andere Internationals getroffen. Danach ging es ab nach Harajuku für Lifestyle und Mode und es war schlimm. Nach Wochentagen in Tokyo kam der Samstag und mit ihm kam die Horde. Ein unvorstellbares Gedränge inklusive in die U-Bahn quetschen (im wahrsten Sinne des Wortes). 
Shopping in Tokyo kann ich nicht empfehlen - man hat nachher kein Geld mehr. Spaß beiseite - so schlimm hab ich nicht geshoppt und taxfree ist es ja auch.
Trotzdem bin ich am Überlegen ob ich mich morgen einfach im Hotel verstecke, damit ich keine Menschenmassen mehr sehen muss. Meine Füße brennen, ich bin einfach todmüde und werde mir nun Sushi für eine 10-köpfige Familie genehmigen. 
Samstag | 30.März.2024


Mein letzter Tag in Tokyo - und ich habe vergessen den Katzentempel zu besuchen. Das muss ich wohl in Kyoto nachholen. 
Nachdem ich auf der Homepage kläglich gescheitert bin, habe ich mein Shinkansen-Ticket (Bullettrain) für morgen am Bahnhof in Tokyo gekauft. Wieso ich das nicht früher gemacht habe? Alle Sitze mit Sicht auf den Berg Fuji waren schon belegt. (ärger ärger ärger) 
Danach ging es jedenfalls ins Tokyo National Museum - eigentlich wollte ich auch das Ninja und Samurai Museum machen - aber das Tokyo National Museum ist ein Tagesausflug allein. 
Kunst, Archäologie, Schätze - einfach alles und das auf mehrere Gebäude aufgeteilt. 
Im Museumsgarten habe ich dann zum Mittagessen Udon-Nudeln genossen und einen Kirschblütenbaum fotografiert. Ja die Kirschblüte sind schön aber der Hype hier ist etwas extrem. Bei jeder noch so kleinen Blüte bleiben die Japaner stehen, fotografieren, picknicken und machen noch mehr Fotos. Sie picknicken übrigens auch, wenn noch gar keine Kirschblüten da sind - ist heuer verspätet und viele haben bereits lange voraus ihre Ausflüge zum Kirschblütenjagen gebucht. 
Typisch Tourist war meine Bluse dann gleich mal vollgekleckst und ich musste meine Schande verbergen - getarnt unter der Lederjacke habe ich versucht meine Unfähigkeit mit Stäbchen zu verbergen. 
Ich habe danach nur noch das Metropolitan Art Museum besucht, weil es direkt nebenbei war und bin aber gleich wieder gegangen weil die Warteschlange einfach zu lange war, ich sehr müde war und heute meine Lieben besonders vermisse und das meine Stimmung ziemlich getrübt hat. 
Dementsprechend bin ich danach zurück ins Hotel, hab mir noch einen Erdbeershake und einen Kaffee bei MC-Donalds gegönnt und das wars für Tokyo. Koffer packen und ab nach Kyoto. 
Sonntag | 31.März.2024

Ermöglicht und unterstützt wurde der Aufenthalt durch ein Stipendium des Landes NÖ.